anonym geschrieben

Gesucht habe ich sie nicht, aber doch gefunden – meine Affäre mit einem verheirateten Arzt. Es ist die ersehnte Flucht aus dem Alltag, doch unsere Partner würden wir beide deswegen nicht verlassen.

Es fing alles mit einer einfachen Nasen-OP an. Ich ging zu dem Schwiegersohn meiner Arbeitskollegin, weil sie ihn mir als Arzt empfohlen hatte. Ich hatte aufgrund einer Voruntersuchung im Krankenhaus wegen eines Sturzes das Vertrauen zu Ärzten verloren, musste aber noch an meiner Nase operiert werden. Daher kam auch die Empfehlung meiner Arbeitskollegin. Ich dachte mir, wenn sie ihn mir empfiehlt, muss ich die Chance nutzen, sonst werde ich mich nie operieren lassen. Ein größeres Vertrauensverhältnis baue ich nirgendwo anders auf.

Danach rief mich der Arzt auf meinem privaten Handy an

Gedacht getan, es kam zu einer ersten OP in 2017 und einer zweiten in 2018, danach rief mich der Arzt auf meinem privaten Handy an und fragte, ohne zu stocken: „Wann sehen wir uns auf einen Kaffee wieder?“ Ich wusste gar nicht, was ich sagen sollte. Bis dahin war er mir einfach nur sympathisch und halt mein Arzt (13 Jahre älter) und vor allem der Schwiegersohn meiner Arbeitskollegin. Seine Frau kannte ich auch, da ich zu dem Zeitpunkt mit meiner Kollegin eine Art Mutter-Tochter Verhältnis hatte.

Von dort an trafen der Arzt und ich uns hin und wieder heimlich. Mal einfach im Auto zum Quatschen oder Spazieren, es gab aber sogar ein Treffen da hat er mich heimlich in sein Büro in die Klinik geschleust (durch die Hintertür). Das war so eine aufregende Aktion. Wie in einem Film. Zudem gab es nach dem Anruf des Arztes noch diverse Kontrolltermine, die natürlich anders waren, als nur eine reine Wundkontrolle … Ich hatte immer den Status „Privatpatientin“. Dann sahen wir uns mal ein ganzes Jahr lang nicht. Schließlich hatten wir beide unsere eigenen Leben mit Familie, Kind(ern) und Hund. Dann schrieben wir uns aber wieder, weil wir den anderen einfach nicht aus dem Kopf bekamen, bis heute.

Wir wünschen uns einfach, aus dem Alltag zu entfliehen

Zu keinem Zeitpunkt woll(t)en wir, dass es rauskommt. Wir sind so wie es ist glücklich, aber halt auch mit uns als (verbotene Verbindung). Er sagt immer wieder, wäre er in 2018 noch nicht verheiratet gewesen, hätte er mich geheiratet. Heute wünschen wir uns einfach, zu entfliehen aus dem Alltag. Wir sagen immer, wenn unsere Kinder groß sind, wandern wir aus. Ob es so wird?!

Ich stelle mir ständig die Frage „Warum wurde er in mein Leben geschickt?“ (Schließlich musste die OP nur gemacht werden, da ich als 3-Jährige einen Unfall hatte.) „Wird es jemals enden? Wenn ja, wann? Und warum? Ich lebe viel nach dem Motto: Alles passiert aus einem Grund. Aber keiner kann mir den Grund nennen, denn es ist ja etwas Heimliches, weil wir unsere Partner lieben und ihnen niemals wehtun.