Geld war mir schon immer wichtig. Aber nur als Mittel zum Zweck. Ich gebe gerne Geld aus, weil ich einfach gerne schön essen gehe, gerne schöne Dinge kaufe, schöne Reisen mache. Bei mir geht es da eher um Qualität als Quantität und das war – soweit ich mich erinnern kann – schon immer so. Ich wurde so erzogen, dass man sich teure Dinge leisten kann, wenn man auch etwas dafür tut. Meine Mutter hat immer gearbeitet und ihre eigene Firma geführt, war nie abhängig von einem Mann. Daher kam auch für mich niemals in Betracht, abhängig zu sein, obwohl ich dazusagen muss, dass ich den Gedanken nett finde, wenn ich mich einfach mal zurücklehnen und nichts machen könnte. Dieser Gedanke ist aber ziemlich kurz gedacht, denn der Boomerang kommt schnell zurück. Spätestens, wenn man irgendwann nicht mehr glücklich in einer Beziehung ist – aber abhängig.
Irgendwie unaufgeregt, aber trotzdem bedacht
Meine Mutter sagt immer: Reich verheiratet zu sein und sich darauf zu verlassen, ist der härteste Job, den du teuer bezahlen wirst und zwar, wenn du nicht mehr glücklich bist und bleiben musst. Da ist was Wahres dran… glaube ich.
Ich bin erst seit knapp drei Jahren verheiratet und möchte es noch lange bleiben. Ich rechne auch nicht damit, dass sich daran etwas ändern wird, aber passieren kann es natürlich. Für diesen Fall möchte ich vorbereitet sein. Aber auch dafür, dass ich mir einen neuen Mantel kaufen oder selber bestimmen kann, was ich für ein Auto fahre. Denn ich WILL es von meinem Geld bezahlen.
Mein Mann Hörby und ich haben getrennte Konten und ein gemeinschaftliches Konto. Wir zahlen Einkäufe wie Lebensmittel oder Drogerieartikel von unserem Gemeinschaftskonto. Alles andere teilen wir auf. Es zahlt der, der gerade mehr kann. Netflix geht von seinem Konto ab, GEZ von meinem. Und so weiter. Irgendwie fair, irgendwie unaufgeregt, aber trotzdem bedacht. Er hat seins. Ich habe meins. Am Ende wissen wir beide, dass wir natürlich alles teilen, wenn es gebraucht wird. Wir sind ein Team – in der Liebe, als Eltern, aber auch als „Verdiener.“ Jedoch wollen wir auch gerne beide sparen, uns etwas leisten können, dem anderen Geschenke machen, die er nicht selber zahlen muss, und eben abgesichert sein.
Nicht in Not geraten
Heute hatten wir zusammen einen Termin für meine Altersvorsorge. Hörby, der davon mehr versteht als ich (oder sagen wir lieber mehr dafür brennt), hilft mir bei solchen Themen, er koordiniert auch meine ETFs. Ich vertraue ihm, er kann das besser als ich. So wie ich zum Beispiel… ähm hier überlege ich mir noch was, besser kann als er und das dann übernehme.
Unser Plan geht bis jetzt auf. Wir sind finanziell gut aufgestellt und damit meine ich: Wir haben keine Sorgen. Wir können uns Dinge leisten, wir können sparen. Wir geben nicht unüberlegt Geld aus – das wollen wir auch gar nicht. Wir diskutieren große Anschaffungen, sprechen über Geld, aber es wird nicht emotional.
Letztens hatte ich ein Gespräch mit einem Freund darüber, dass Geld für mich eben Mittel zum Zweck ist und ich mit Geld kein Gefühl verbinde. Es ist im besten Fall da und wenn es nicht da ist, arbeite ich mehr. Er sagte zu mir, dass ich das aber nur sagen könnte, weil ich keine Not hätte. Und da hat er vielleicht recht und genau das ist mein Ziel: Ich möchte niemals in diese Not geraten. Dafür tue ich jetzt so viel ich kann.