Ich glaube es nicht, dass es so weit gekommen ist! Dass ich wirklich hier – auf meinem Blog – über meine Zornesfalte schreibe. Als ich diesen Satz tippe, muss ich laut lachen, denn hey: meine Zornesfalte bekommt einen eigenen Beitrag? Was passiert als nächstes? Ein Beitrag über meine Hornhaut oder Scharmhaare? Soweit lassen wir es bitte nicht kommen. Aber, da sind wir schon beim Thema, ich habe mich heute nicht hingesetzt und stundenlang darüber nachgedacht, was ich heute für euch schreiben könnte. Vielmehr habe ich immer wieder von euch Fragen zu meiner Zornesfalte bekommen oder eher dazu, dass ich letztens erzählt habe, dass ich mir sie habe wegmachen lassen. Ihr wollt wissen: wieso, weshalb, warum und daher nutze ich heute einfach mal meine freie Stunde, um euch davon zu berichten. Also jetzt mal Tacheles: ich habe Botox in der Stirn und ihr wollt mehr darüber wissen, also lest selbst:
Wie ihr wisst, ist es für mich kein Problem über solche Eingriffe zu sprechen (im Detail könnt ihr das hier lesen), aber ich muss es auch nicht als Lebensinhalt verkaufen, denn das ist ein Beautyeingriff für mich nicht. Die Entscheidung, mir meine Zornesfalte entfernen lassen, war ungefähr gleichgestellt mit der Frage, ob ich mir meine Haare blondieren soll. Man informiert sich, sucht einen vernünftigen Dienstleister aus, guckt, was das Ganze kosten soll, wie lange es hält und was es für Nebenwirkungen hat und dann… ja dann entscheidet man sich für eine körperliche Veränderung – seien es blonde Haare oder eine gebotoxte Stirn.
Was viele nicht wissen und damit fange ich jetzt mal an: Eine gebotoxte Stirn ist rückgängig zu machen – wahrscheinlich sogar besser, als eine Blondierung. Und somit hätte ich die Möglichkeit gehabt, meine Stirn wieder faltig zu bekommen. Wollte ich aber nicht, denn ich finde es mega. Mega glatt und trotzdem natürlich. Denn ich habe nur eine kleine Stelle bearbeiten lassen und zwar meine Zornesfalte – obwohl… das stimmt nicht ganz, denn ich wollte nur sie behandeln lassen, der Arzt, bei dem ich war, hat mir aber dazu geraten, auch ein wenig nach oben zu geben, denn so würde ein natürlicheres Ergebnis erzielt werden. Ist ja eigentlich klar… ein kleiner Verlauf, den man unbewusst gar nicht wahrnimmt, ist am Ende unauffälliger, als wenn die Stirn oberhalb der Zornesfalte faltig ist. Also habe ich meine Botoxdosis (ich habe die kleinste genommen, die man verabreichen kann) ein wenig verteilt um meine Falte spritzen lassen.
Das Ergebnis zeigte sich schon ein paar Tage später – lass es zwei gewesen sein. Nach zwei Wochen sollte dann aber das ganze Ausmaß meiner Behandlung zu sehen sein: ich habe keinen bösen Blick mehr. Keine weißen Linien über den Augen (da in meine Falte natürlich nie Sonne kam), keine tiefe Kerbe, die, auch wenn ich mich entspanne, meine Stirn teilt. Wahnsinn! Und doch muss ich zugeben: Es war schon ein wenig befremdlich, nicht mehr die Augenbraun zusammen ziehen zu können, denn Botox ist immerhin ein Nervengift, dass den Muskel lähmt.
Ich als Laie dachte, dass Hyaluron viel besser geeignet wäre. Denn Botox klingt schon so verboten. Hyaluron dagegen ist doch das Mittel, dass sich wieder von alleine abbaut, eine körpereigene Substanzund somit kein Gift ist und irgendwie viel besser sein soll.
Doch ich habe gelernt, das Hyaluron gar nicht immer so viel besser ist und auch ziemlich viele Nachteile haben kann, wenn es an der falschen Stelle verwendet wird. Denn es baut sich nicht nur viel schneller ab, sondern ist in erster Linie etwas komplett anderes als Botox. Hyaluron ist ein Filler, der Stellen auffüllt (gerne in den Lippen verwendet). Und eine aufgeplusterte Stirn… naja, dieser Einhorntrend ist an meiner Generation vorbeigegangen.
Als Faustregel sagt man, dass Botox im oben Drittel des Gesichts am besten verwendet wird und in den zwei anderen Dritteln Hyaluron. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen. Wenn eine Zornesfalte zum Beispiel sehr tief ist und der Patient schon älter ist, behandelt man ihn auch gerne mit Botox und ergänzt mit Hyaluron. Aber solche Fälle sind Ausnahmen.
Mein Arzt klärte mich also auf und behandelte mich. Die Falte war wie weggezaubert und ich – nach einer kurzen Gewöhnungsphase – sehr begeistert von dem Ergebnis. Denn durch das Lähmen dieses Muskels tue ich nicht nur etwas für mein aktuelles Aussehen, sondern verhindere, dass meine Falte immer tiefer wird und somit immer schwieriger zu behandeln. Sozusagen eine prophylaktische Behandlung, die ich ein- bis zweimal im Jahr durchführen lasse. Denn Botox wirkt drei bis höchstens sechs Monate und sollte erst dann wieder aufgebessert werden. Meine Behandlung ist jetzt 6 Wochen her und ich würde sagen sie wirkt noch zu 95%.
Ich war in einer großen Praxis in Hamburg, die euch, sobald ihr „Zornesfalte Hamburg“ bei Google sucht, sofort angezeigt wird. Ich möchte hier keine Werbung machen, falls ihr wissen möchtet, wo ich war, fragt mich gerne. Ich denke, dass bei solchen Behandlungen immer wichtig ist, zu jemanden zu gehen, der Erfahrung hat und, im besten Fall, 100 Zornesfalten in der Woche behandelt.
Die 180€ und der kleine Pieks waren es wert und haben mir nicht nur ein relaxtes Gesicht für das nächste halbe Jahr gegeben, sondern auch dazu beigetragen, dass ich nun weiß, mit welchem einfachen Mittel ich doch dazu beitragen kann, dass ich mich wohlfühle – denn das ist alles, was zählt. Achtsam, gut dosiert, mit einem wachen Auge und einer gesunden Selbstwahrnehmung ist eine solche Behandlung nichts anderes als jeder andere Beautytermin.