In Zusammenarbeit mit Wildling

Bei meinem ersten Kind sollte es schnell gehen. Alles. Ich war aufgeregt. Auf meine Mutterrolle, darauf, all diese neuen Dinge bei und mit meinem Kind zu erleben. Nichts konnte schnell genug gehen. Im Nachhinein würde ich ganz klar sagen: Ich habe mich gestresst, gemessen und uns zu wenig Zeit gelassen. 

Prägnant war eine Begegnung mit einer Verkäuferin in einem Schuhladen in Hamburg. Ich wollte für mein Kind die ersten Schuhe kaufen – natürlich die besten – und stellte mich für einen Beratungstermin an. Als ich dran war, fragte mich die Verkäuferin, ob mein Kind denn eigentlich schon laufen könne. „Na klar“, erwiderte ich, „schauen Sie doch mal!“ Und mein Kind lief. Es lief drei Schritte und fiel um. Die Schuhverkäuferin erzählte mir dann, dass ich wieder kommen könne, wenn mein Kind mindestens 10 Schritte hin und zurück läuft. Dann könnten wir uns über Schuhe unterhalten. Aber ich war doch so stolz, dass mein Kind schon laufen konnte und wollte natürlich das Beste für sie… Irgendwie sauer verließ ich den Laden. Obwohl die Verkäuferin natürlich absolut recht hatte – wie ich in den kommenden Jahren feststellte. 

Schuhe oder keine Schuhe? Das ist hier die Frage

Die Füße unserer Kinder. Ein Thema, das nicht nur mich schon jahrelang beschäftigt, sondern viele Eltern. Irgendwie kann man beim Thema „Schuhe“ nur Fehler machen. Denn das, was ich damals in dem Schuhgeschäft in Hamburg gelernt habe, zieht sich immer weiter durch die Kindheit und auch das Erwachsenenleben. Schuhe zu tragen ist nicht immer der beste Weg – auch wenn wir denken, dass wir uns und unseren Kindern damit zwangsläufig etwas Gutes tun. Stimmt nicht. 

Doch wie sollten wir denn nun handeln? Für unsere Kids, für uns? Was stimmt denn nun? Soll ich eine Menge Geld für teure Kinderschuhe von renommierten Marken ausgeben oder soll ich meine Kinder am besten barfuß laufen lassen, weil ich mal irgendwo aufgeschnappt habe, dass sich dadurch sowohl die Füße als auch die Wirbelsäule und somit die ganze Statur viel besser entwickeln kann? 

Der perfekte Kompromiss!

Ich sag euch was: Es gibt eine Lösung für dieses Problem und darauf bin ich auch erst bei meinem zweiten Kind gekommen. Nun lieben wir sie alle. Die Lösung heißt Wildling Shoes. Wildlinge sind Minimalschuhe für die ganze Familie – auch Barfußschuhe genannt.

Der große Vorteil eines Wildling Schuhs ist, dass der Fuß (egal ob klein oder groß) sich frei entwickeln kann und nicht durch feste Sohlen eingeschränkt oder sogar verformt wird. Und interessant: Sogar geschädigte Füße können sich durch das Tragen von Wildlingen wieder erholen.  

Wenn ihr einen Wildling in den Händen haltet, könnt ihr sofort verstehen, weshalb ich ihn als Lösung für sämtliche Schuhproblematiken ansehe, die wir Eltern mit unseren Kindern haben. Denn hier habt ihr einen Schuh, der so flexibel und leicht ist, als wenn ihr gar keinen tragen würdet. Durch die zwischen 1,5 und 3,5 Millimeter dünne Sohlen kannst du jeden Schritt spüren und stehst so, wie beim Barfußlaufen, in nahezu direktem Kontakt mit dem Boden. Etwas, was natürlich zum Laufen lernen extrem gut geeignet ist. 

Unsere Wildling-Liebe

Als unser Bruno vor knapp 1,5 Jahren laufen gelernt hat, hat unsere Wildling-Liebe angefangen. Ich habe ein Foto gefunden, auf dem ihr unseren Kleinsten mit seinen ersten Schuhen seht – dem Pegasus Modell, das er bis zum letzten Winter getragen hat. Wie das geht? Wildlinge sollten von Kindern mit ausreichend Platz nach vorne getragen werden – zum Abrollen und Reinwachsen. Sowerden  die Zehen  auf keinen Fall eingeengt. Das flexible Material der Wildlinge passt sich außerdem dem Fuß an, so dass sie gefühlt mitwachsen und schwer kaputt zubekommen sind. Der Materialmix aus zum Beispiel Baumwolle und Leinen bildet eine widerstandsfähige Kombination. Die verwendeten Rohstoffe stammen größtenteils aus kontrolliert biologischem Anbau. Das Leinen kommt aus Europa. 

Wildling produziert in Portugalund ist selbst von einer Familie gegründet die vor der gleichen Schuhproblematik wie ich stand. Flexibel und langanhaltend sowie fair und nachhaltig produziert – darauf legt Wildling sehr viel Wert. Und wir auch.

Seitdem unser Sohn laufen (und zwar richtig laufen) kann, trägt er Wildlinge – nicht immer, aber oft. Sein erster Schuh war ein Wildling, sein Sommerschuh ist wieder einer, denn besonders da soll der Schuh luftdurchlässig und quasi nicht spürbar für ihn sein. Meine Tochter trägt seitdem ebenso die Minimalschuhe Hanami und neuerdings auch Pflaumenfeder –  Bruno die Waldfeder. Eine Sandale, die nicht nur wahnsinnig cool aussieht, sondern (wie alle Wildlinge) zusammengedrückt in eine Hand passt. 

Brunos erste Wildlinge

Erst die Kinder, dann die Eltern

Und nun, seitdem wir die gesunden Füße unserer Kinder bestaunen, sind auch wir Eltern auf den Geschmack gekommen und haben uns endlich unser erstes Paar Wildlinge gekauft. Mein Mann trägt Saiga und ich den Tanuki Yoru. Diese Schuhe sind so leicht, dass ich beim Tragen immer Mal wieder nach unten schaue, weil ich denke, ich habe meine Schuhe vergessen. Sie sind aus einem ganz besonderen und innovativen Washi-Stoff der japanischen Firma Itoitex gefertigt, der zu 75 Prozent aus Papier besteht. Durch das Papier ist der Wildling temperaturregulierend, atmungsaktiv und schnell trocknend. 25 Prozent Polyester machen den Stoff abriebstark. Der schwarze Look ist unauffällig und durch den Fit wirkt der Schuh sehr schmal. Besonders schön zu Shorts oder schwarzen Kleidern – finde ich. 

Bei all dem Lob, das ich hier ausspreche, muss ich aber auch eine Sache anmerken, die ihr wissen solltet, wenn ihr Minimalschuhe tragt: Ihr werdet das Gefühl haben, als müsstest ihr neu laufen lernen, denn erst durch den Wildling Schuh merkt man, wie verfälscht das Gefühl durch normale Schuhe zuvor war. Aber das ist auch eine ganz spannende und tolle Erfahrung, wie ich finde.

So kann ich nun auch wirklich sagen: Danke an die Schuhverkäuferin vor ein paar Jahren in Hamburg, die mich genau davor warnen wollte… davor, meinem Kind viel zu früh das Gefühl von richtigem Laufen wegzunehmen und es spüren und lernen zu lassen. Gott sei Dank werden wir dieses Problem Dank Wildling nie wieder haben.

Ein Nachmittag mit Wildling