Selbstachtung

Oh ja. Wieder ein Jahr älter. 25 Jahre habe ich somit schon geschafft und nehme mir heute endlich mal vor, mir selber zu gratulieren. Denn fürs Danke sagen und feiern haben wir meistens nur bei anderen Zeit. Wir, ja wir, sind uns gegenüber lieber kritisch. Nörgeln und verbessern in Dauerschleife, denn es geht uns alles nicht schnell, gut oder sogar perfekt genug. Ich drücke heute mal auf die Stopptaste und werde in die Füße atmen, mir kurz Zeit nehmen, mich wertzuschätzen und dankbar zu sein. Dankbar für meine Entwicklung in den letzten Jahren und für alles was ich lernen und sein durfte.

Ab und an denke ich an meine Vergangenheit und schäme mich für den ein oder anderen Moment. Für meine Dummheit. Meine Unsicherheiten, die ich versucht habe mit einem großen Ego zu überdecken. Meine falschen Entscheidungen. Und doch weiß ich, dass all diese Momente rückblickend betrachtet mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Gott sei Dank ist unser Leben, unser Geist und unser Körper ein wachsender Prozess. Wir verändern uns und lernen dazu. So wie ich jetzt über meine Vergangenheit spreche, werde ich vermutlich in zehn Jahren über meine mittzwanziger reden. Denn „im Moment“, fühlt man sich, als hätte man die Weisheit mit Löffeln gefressen. Und auch hier: Gott sei Dank! Denn, wie ich oben schon sagte: Wir sollten uns nicht so fertigmachen und viel mehr an uns glauben. Und doch ist mein Ziel, dass ich in zehn Jahren vielleicht ein bisschen besser über mein früheres Ich denke, als ich es jetzt tue. Aber wir werden sehen.

Ich bin angekommen – in meinem Leben. Habe mit 25 Jahren so viel Tolles erreicht. Habe eine Familie. Wahnsinn! Mein größter Wunsch ist schon so früh in Erfüllung gegangen. Mein Mann ist der wunderbarste, den ich mir hätte vorstellen können. Meine Tochter, das größte Geschenk, was wir uns hätten machen können. Ich habe einen tollen Job, der es mir erlaubt, dass ich mehr oder weniger das Arbeiten kann, was mir zurzeit gefällt. Ich bin aus meinem persönlichen Ghetto in meine Traumstadt gezogen und mache es mir hier seit fast 7 Jahren gemütlich. Ich bin rundum zufrieden und vollkommen. Und das ist (m)ein Grund zu feiern!

Ich werde heute ein Glas Champagner auf mich trinken und stolz auf mich sein. Ich freue mich auf alles was kommt. Ich freue mich sogar auf die Fehler, die ich machen werde. Werden sie mich doch weiterbringen. Ich hoffe auf Gesundheit. Ich hoffe auf weitere fantastische Jahre mit meiner Familie. Dass es allen in meinem Umfeld gut gehen wird. Dass ich weiterhin Spaß und Erfolg in meinem Job habe und, dass Hamburg weiterhin so gut zu mir sein wird.

Vielleicht werde ich nächstes Jahr ganz wo anders stehen. Doch das tut heute nichts zur Sache. Ich stoße auf das an was war, was kommen mag und in erster Linie auf mich in diesem Moment.

Nina, das hast du gut gemacht!