Es gibt Entscheidungen im Leben, die sind schwerwiegend. Entscheidungen, die können unser ganzes Leben verändern. So auch die Entscheidung für oder gegen ein Kind. Eine Entscheidung, die vor dem Sex getroffen werden sollte und falls dem nicht so ist, es aus Gründen eben doch zu einer Schwangerschaft gekommen ist, gibt es die Option des Schwangerschaftsabbruchs – die jede Frau bei uns in Deutschland selbstständig wählen darf.
Vor ein paar Wochen haben wir euch die Geschichte von einer Frau erzählt, die heute sagt, dass ihr Abbruch für sie auch noch jetzt – viele Jahre später – die richtige Entscheidung war. Dass das aber nicht die Regel ist, habe ich nun erfahren, als ich mich mit drei Frauen unterhalten habe, die mir genau das Gegenteil erzählt haben. Drei Frauen, die ihren Schwangerschaftsabbruch zutiefst bereuen.
Ein sehr sensibles Thema, über das sich kein Außenstehender eine Meinung bilden darf und trotzdem ein Thema, dass von beiden Seiten beleuchtet werden sollte. Damit verstanden wird, dass eine Abtreibung kein kleiner Eingriff ist, sondern etwas ist, was das Leben verändern wird.
*Alle Namen wurden von der Redaktion geändert.
Im Interview mit Lisa:
Kannst du mir kurz erklären, in welcher Lebenssituation du ungewollt schwanger geworden bist?
Ich war gerade 16, als ich mein „erstes Mal“ hatte und bin dabei direkt ungewollt schwanger geworden.
Der Schwangerschaftstest war positiv. War für dich sofort an klar, dass du das Kind nicht willst?
Als der Schwangerschaftstest positiv ausfiel, war für mich nur eins wichtig: dass meine Eltern es nicht erfahren. Natürlich völliger Quatsch. Irgendwann würde ich einen Bauch bekommen und noch später ein Baby haben. Das würde irgendwie auffallen. Aber vielleicht konnte ich es so lange hinauszögern, bis sie es nicht mehr verhindern können?!
Hast du dich beraten lassen? Dich vielleicht Familie oder Freunden anvertraut?
Meine Mutter wollte irgendwann (da war ich natürlich schon schwanger) mit mir zum Frauenarzt und mir die Pille verschreiben lassen. Zu spät, wie ich wusste… Nachdem meine Eltern es dann von mir erfahren haben und ihren Ärger darüber an mir ausgelassen hatten, machten sie einen Termin mit mir bei pro Familia. Ich sollte bloß nichts sagen, meine Mutter würde das schon regeln. Ich war bereits in der 12. Woche, trotzdem konnten sie es irgendwie hinbekommen, dass die von ihnen gewünschte Abtreibung erfolgte. Ich wurde nicht allein befragt, ich war ganz hilflos der Situation ausgesetzt. Meinen damaligen Freund durfte ich nicht mehr sehen…
Schlussendlich hast du abgetrieben. Aus einem Vorgespräch weiß ich, dass du deine Abtreibung bereust. Wann hast du das realisiert?
Ich wollte es nie. Ich bin aus der Narkose aufgewacht und habe bitterlich angefangen zu weinen. Ich durfte mit niemandem darüber reden, schließlich war meinen Eltern vermutlich auch klar, dass es nicht richtig war, was sie da taten.
Wie bist du mir dem Schmerz umgegangen?
Ich habe Jahre später eine Therapie machen müssen. Heute habe ich 3 gesunde glückliche Kinder. Erst jetzt komme ich langsam darüber hinweg.
Würdest du heute anders entscheiden? Was würdest du Frauen in solch einer schwierigen Situation „der Entscheidung“ mitgeben?
Vertraut euch jemandem an, dem ihr trauen könnt! Redet! Macht den Mund auf, wenn euch jemand übergehen will und überlegt es euch gut! Diese Entscheidung ist für immer.
Im Gespräch mit Lena:
Kannst du mir kurz erklären, in welcher Lebenssituation du ungewollt schwanger geworden bist?
Ich war zu dem Zeitpunkt gerade 42 geworden und hatte schon 2 Mädchen (3 Jahre und 6 Jahre). Mit dem Vater bin ich verheiratet, seit 16 Jahren zusammen und wir wohnten in einem Haus zur Miete. Gearbeitet habe ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wieder, hatte aber einen 450 Euro Job. Das Ganze war im Juni 2017. Davor war bei mir einiges los….
Mir ging es von Mitte Februar bis ca. Mitte April nicht gut. Ich war scheinbar sehr gestresst von meinem Alltag, in dem ich verschiedene Jobs hatte (Tagespflege, Kindergarten, Nebenjobs), mit immer wechselnden Arbeitszeiten (überall nicht viele Stunden, mal hier was mal da was), wenig Struktur. Jede Woche sah anders aus. Hinzu kamen noch meine Ansprüche an mich, die meines Mannes und der Kinder.
Und dazu kommt, dass ich schon gut 1,5 Jahre vorher eine kleine Macke entwickelt habe. Ich habe mir ständig Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn ich schwer krank werde. Die armen Kinder müssen ohne Mama aufwachsen… Dabei war ich kerngesund, hab aber bei jedem bisschen gedacht, dass das was Schlimmes sei. Bzw. habe ich mir schon Krankheiten von anderen angedacht. Ich glaube, mein 40. Geburtstag war so eine Art Auslöser, weil ich dachte, jetzt geht es bergab, der Lack ist ab. Völlig grundlos, aber aus diesem Denken kam ich irgendwie nicht raus. Ich habe mir also viele Sorgen gemacht, an die ich vorher nicht mal einen Gedanken verschwendet hätte.
Ich habe diesen Alltagstress gar nicht wahrgenommen, aber mein Körper hat relativ schnell STOP gesagt. Ich bekam Atemnot. Es fühlte sich an, als ob ein Ziegelstein auf meiner Brust lag, gegen den ich atmen musste. Das war wirklich so schlimm, dass ich beim Notarzt gelandet bin. Es war aber alles okay und wirklich “nur” eine psychosomatische Geschichte. Das hat sich dann wieder reguliert, nachdem ich bestimmt 4 Wochen gar nicht gearbeitet habe, und mich um mich gekümmert habe. Ich habe mit Qi Gong angefangen und viele Gespräche mit meinem Mann, meinen Freunden, meiner Mutter geführt.
Dann war ich soweit emotional stabil, habe weniger gearbeitet und die Ansprüche runtergeschraubt. Die nicht so hoch waren, aber mich doch etwas gestresst hatten.
Der Schwangerschaftstest war positiv. War für dich sofort an klar, dass du das Kind nicht willst?
In dem Moment als ich den positiven Test in der Hand hielt, war ich einfach nur geschockt und dachte, dass das nicht wahr sein kann. Ich bin ganz hochmütig immer davon ausgegangen, dass mir das mit Sicherheit nicht passieren wird. Ich war die ganze Zeit sehr zwiegespalten und im tiefsten Inneren hätte ich das Kind sehr gerne bekommen, denn ich bin sehr gerne Mama. Aber dazu gehören ja auch meistens zwei. Mein Mann war mit zwei Kindern glücklich und wollte kein drittes. Letztendlich hätte er aber meine Entscheidung für das Kind mitgetragen. Es war also meine Entscheidung.
In meinen negativen Gedanken hatte ich wirklich das Gefühl, mit 42 zu alt zu sein. Die Angst, dass das Kind vielleicht auch nicht gesund sein könnte oder mir etwas passieren könnte, war definitiv da. Obwohl ich auch mehrere Frauen kenne, die mit 42 und auch eine noch mit 45 gesunde Kinder zur Welt gebracht haben.
Meine Bekannte, die mit 45 ihr 4. Kind bekommen hat, hat schon vor 10 Jahren gesagt –„Hauptsache geliebt“! Ich hätte es schon sehr gerne gewollt, konnte mich aber nicht wegen meines vorherigen psychischen Zustands nicht dazu entscheiden. Ich wünschte ich hätte die Kraft und den Mut dazu gehabt.
Hinzu kamen auch noch “Vernunftsgründe”, die gegen ein Kind sprachen. Unter anderem ein zu kleines Haus, finanzielle Aspekte, größeres Auto…
Hast du dich beraten lassen? Dich vielleicht Familie oder Freunden anvertraut?
Wenn man einen Abbruch möchte, muss man sich vorher beraten lassen. Ich habe mich noch an dem Tag des positiven Testes ins Auto gesetzt und bin über eine Stunde zu einer Beratungsstelle gefahren. Die Beratung war sehr gut.
Als allererstes habe ich meinen Mann angerufen und dann meine Mutter. Ich habe auch noch vor dem Eingriff mit 2-3 Freundinnen gesprochen. Alle haben gesagt, dass sie meine Entscheidung verstehen können. Eine Freundin hatte mit 19 selber einen Abbruch. Meine Mutter stand auch komplett hinter mir, obwohl sie einen christlichen Hintergrund hat, der nicht unbedingt für eine Abtreibung sprechen würde. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Schlussendlich hast du abgetrieben. Aus einem Vorgespräch weiß ich, dass du deine Abtreibung bereust. Wann hast du das realisiert?
Rückblickend war ich erstmal erleichtert, als ich den Eingriff hinter mir hatte. Den ich übrigens bei vollem Bewusstsein erlebt habe, da ich mich gegen eine Narkose und auch gegen Tabletten entschieden habe.
Unmittelbar nach dem Eingriff waren wir für drei Wochen in Schweden und Dänemark im Urlaub, da hatte ich Ablenkung. Ich war auch eigentlich relativ lange okay mit der Entscheidung, aber im Oktober des darauffolgenden Jahres – meine Mädchen wurden da 4 und 7 – habe ich realisiert, dass meine Entscheidung falsch war und ich sie bereue. Das kleine Kind war auf einmal auch groß! Die Sehnsucht nach einem Baby war wirklich groß.
Da war ich wirklich über Wochen sehr traurig.
Wie bist du mit dem Schmerz umgegangen?
Mir hilft in solchen Situationen immer viel reden mit guten Freunden, von denen ich zum Glück einige habe. Und weinen find ich hilfreich. Das ist nun nicht mehr oft der Fall, aber ab und zu kommt es noch mal vor. An dem Tag im Juni zünde ich auch immer eine Kerze an und ich habe ein besonderes Armband, das mich erinnert.
Gerade im Moment schmerzt es mich auch wieder etwas mehr, denn eines meiner Geschwister bekommt bald ein Baby. Das ist emotional schon eine große Herausforderung für mich. Da kann ich leider nicht so gut mit umgehen und muss noch einen Weg finden.
Und vielleicht sollte ich auch auf Instagram weniger schwangeren Frauen und Familien mit vielen Kindern folgen. Denn ich bin so gerne Mama und hätte wirklich gerne 3 oder 4 Kinder gehabt…
Wäre ich nochmal in der gleichen Situation, hätte ich heute anders entschieden. Das war wirklich der größte Fehler, den ich in meinem Leben gemacht habe.
Allerdings habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass es mir nach dem Tief wieder besser ging und ich auch gestärkt daraus hervorgegangen bin.
Ich sehe mich ganz oft in Situationen mit den Mädchen und uns als Familie und denke immer, da fehlt noch jemand. Es wäre noch Platz (wenig) und Liebe (viel) für ein drittes Kind gewesen. Dann spiele ich das Spiel “was wäre wenn gewesen”.
Würdest du heute anders entscheiden? Was würdest du Frauen in solch einer schwierigen Situation „der Entscheidung“ mitgeben?
Ich weiß nicht, was ich anderen Frauen raten würde, da es so eine persönliche Entscheidung ist und so viel die äußere, individuelle Umstände reinspielen. Vielleicht am ehesten, dass sie auf ihr Herz hören sollen. Denn das habe ich nicht gemacht, sondern nur auf den Verstand.
Und vielleicht allen anderen Frauen raten, die nicht in dieser Situation sind, diese Frauen nicht zu verurteilen. Ich habe selber erfahren müssen, wie schnell es gehen kann, in so eine Situation zu kommen.
Im Gespräch mit Julia:
Kannst du mir kurz erklären, in welcher Lebenssituation du ungewollt schwanger geworden bist?
Ich war 17, als ich, mehr oder weniger, ungewollt schwanger wurde. In der 11. Klasse auf dem Weg zum Abitur, kam das natürlich bei meinen Eltern besonders gut an…
Der Schwangerschaftstest war positiv. War für dich sofort an klar, dass du das Kind nicht willst?
Nein, für mich war in diesem Moment klar, dass ich das Kind auf jeden Fall kriegen werde. Auch, wenn es schwierig wird und mein Leben möglicherweise nicht so verläuft, wie ich es vorgesehen habe. Oder viel mehr, wie meine Eltern es für mich vorgesehen haben. Also waren die Voraussetzungen vermutlich anders, als bei vielen anderen Frauen, die abtreiben, weil sie das Kind auf keinen Fall wollen.
Hast du dich beraten lassen? Dich vielleicht Familie oder Freunden anvertraut?
Ich habe den Test beim Frauenarzt machen lassen, weil ich einfach auch etwas unsicher war, ob ich die Pille weiternehmen soll, obwohl ich meine Tage nicht bekommen habe, oder nicht. Als ich von dem Termin nach Hause kam, saß meine Mutter in der Küche, hat mich nur angesehen und wusste sofort, was los war. Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen. Sie sagte: „Och nee, oder?” Ich habe schon immer ein sehr offenes Verhältnis mit meiner Familie gehabt. Ich war zu dem Zeitpunkt bereits 2,5 Jahre mit meinem damaligen Freund (und späteren Mann) zusammen und kannte ihn, seit ich 13 war. Wir haben mit unseren Familien sehr offen darüber gesprochen, aber ich habe mich keiner Freundin anvertraut. Für meine Mutter war es irgendwie immer ein Thema „Was andere über uns denken” und eine „ungewollte” Schwangerschaft passte nicht so wirklich in die Volksdorfer Nachbarschaft, in der wir alle ja so behütet aufgewachsen sind. Also wurde geschwiegen und alles hinter verschlossenen Türen besprochen. Meine Mutter wollte nur das Beste für mich. Ich sollte die Schule fertig machen, das Kind sollte die Nächte bei meinen Eltern verbringen, damit ich am nächsten Tag ausgeschlafen für den Unterricht war. Ich wollte ein Jahr pausieren und das Abi dann in Angriff nehmen. Meine Mama war mir mit all ihren Ratschlägen irgendwie zu realistisch. Sie hat mich darauf hingewiesen, dass Simon mich verlassen könnte, weil ich nach der Schwangerschaft vielleicht nicht mehr so eine tolle Figur habe wie vorher usw. Ja, im Grunde hat sie meine Pro- und Kontra Liste geführt, zu der ich mit 17 und in der Situation gar nicht in der Lage war. Und dann habe ich Angst bekommen. Angst, mein Kind würde irgendwann zu seiner Omi Mama sagen und Angst, ich würde keine Rolle mehr spielen. Mein Ex-Mann hat zwar gesagt, dass er zu 100% hinter meine Entscheidung steht, egal wie sie aussieht, aber ich hatte Zweifel. Also habe ich mich irgendwie überreden lassen.
Vor jeder Abtreibung muss man sich beraten lassen, was ich gut finde. Ich habe das alles irgendwie wie in Trance über mich ergehen lassen, mich unter Druck gesetzt gefühlt, es den Anderen recht machen zu müssen. Wir haben einen Termin für die Abtreibung in der Tagesklinik in Altona gemacht. Meine Mama und mein Freund waren mit. Ich habe mich mindestens drei Mal wieder umgezogen. War nicht sicher mit der Entscheidung. Flügelhemd an und wieder aus…und dann der Gedanke, dass zwei Menschen, die mir viel Bedeuten, im Wartezimmer sitzen und damit rechnen, dass “die Sache” erledigt ist, wenn ich wieder rauskomme. Der Druck war unerträglich und letztendlich habe ich es einfach gemacht, obwohl ich nicht dahinterstand.
Schlussendlich hast du abgetrieben. Aus einem Vorgespräch weiß ich, dass du deine Abtreibung bereust. Wann hast du das realisiert?
Eigentlich schon, bevor ich den letzten Schritt in den OP gemacht habe. Das alles war im November/Dezember 2000. Ende Oktober ist die Nichte meines Ex-Mannes geboren und ein paar Wochen nach der Abtreibung war ihre Taufe. Ich habe das Fest überwiegend heulend auf der Toilette verbracht, weil ich es kaum ausgehalten habe. Man darf auch einfach nicht vergessen, dass es nicht nur die Sache an sich ist, sondern auch die Hormone völlig verrückt spielen.
Wie bist du mir dem Schmerz umgegangen?
Es war wirklich extrem schwer. Zumal ich nicht hinter der Entscheidung gestanden habe, die ich letztendlich getroffen habe. Ich habe mich selbst bestraft, in dem ich nicht mehr richtig gegessen habe. Ich habe eine Essstörung und Sportsucht entwickelt und das schlimmste war eigentlich, dass es niemand so wirklich gemerkt hat. Ich war als Kind immer extrem dünn, hatte nur eine kurze Phase von 15-17, in der ich wirklich in bisschen mehr auf den Rippen hatte und dann war ich eben wieder dünn. Keiner hat es bemerkt und ich habe mit niemandem gesprochen. Irgendwann, als ich noch 49kg bei 1,73m gewogen habe, hat mein Freund mal was gesagt. Mit 19 bin ich zu Hause ausgezogen, mit meinem Ex-Mann zusammengezogen und dann wurde es ein bisschen besser. Aber immer wieder, wenn ich mit der Entscheidung konfrontiert war, etwas gelesen oder gehört habe, das mit Abtreibung, Kinderwünschen o.ä. zu tun hatte, hat mich das total zurückgeworfen. Und der Teufelskreis ging von vorn los. Ich habe eine Therapie angefangen und abgebrochen, weil ich so dicht gemacht habe, dass wir nicht vorankamen. Erst, nachdem mich das mein ganzes Leben begleitet hat, viele Entscheidungen beeinflusst hat, mein Selbstwertgefühl vernichtet hat, habe ich mit über 30, als ich bereits das erste Mal geschieden war und mein Sohn 5 Jahre alt war, eine Therapie angefangen und beendet, in der ich auch das Geschehende und das, was daraus resultierte, aufarbeiten konnte.
Würdest du heute anders entscheiden? Was würdest du Frauen in solch einer schwierigen Situation „der Entscheidung“ mitgeben?
Das ist eigentlich die schwierigste aller Fragen, denn ich habe meinen Frieden damit gemacht und weiß inzwischen, dass der Zeitpunkt nicht der Richtige war und, dass mein Leben vermutlich wirklich ganz anders verlaufen wäre. Ich bin froh, dass meine Eltern zu mir gehalten haben und auch kritisch waren, aber das weiß ich erst, seitdem ich wirklich “erwachsen” bin. Ich würde niemandem raten, mit so einer Entscheidung leichtfertig umzugehen, denn ich weiß, was für Konsequenzen das haben kann. Das ist nicht einfach mal ebenso erledigt als wäre nichts gewesen. Ich würde jeder Frau raten, abzuwägen…und zwar ganz genau…mit allen Konsequenzen, die diese Entscheidung mit sich bringen kann und völlig unabhängig von dem, was einem andere raten und vor allem, wozu einen andere drängen, die nicht selbst in der Situation sind.
Meinen Sohn habe ich mit 26 bekommen und er war ein absolutes Wunschkind. Dennoch denke ich auch heute noch oft daran, was sie oder er heute machen würde.