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Wie finde ich schnell bezahlbare und schadstofffreie Kleidung für mein Kind? Muss es der Wolle-Seide-Body für 30 Euro sein? Von der Suche nach dem perfekten Body für mein Baby.
Schon in meinem ersten Schwangerschaftsbuch stand es: Das Beste, was ich meinem Baby anziehen kann, ist ein Wolle-Seide-Body. Kostenpunkt: etwa 20 bis 30 Euro pro Stück. Bei zehn Bodys pro Größe wird einem schnell schwummrig bei den Zahlen.
Inzwischen ist mein Baby ein Kleinkind. Wir haben viele Bodys von verschiedenen Labels aus unterschiedlichen Materialien ausprobiert. Heute weiß ich: Bodys aus Wolle und Seide sind wirklich großartig. Sie sind weich und angenehm auf der Haut, halten das Kind zuverlässig warm und trocken, und sehen auch nach langem Einsatz gut aus und können prima weitergegeben werden.
Doch inzwischen weiß ich auch, dass zur Gewinnung von Seide Seidenraupen lebendig gekocht werden. Und die Schafe, von denen die Wolle kommt, werden eines Tages geschlachtet.
Auf der Suche nach bezahlbaren Alternativen zum Wolle-Seide-Body, die ich meinem Kind mit gutem Gewissen anziehen kann, bin ich allerdings auch bei vielen anderen Materialen auf Themen gestoßen, die mich nachdenklich machen. Diese betreffen nicht nur Bodys, sondern die Herstellung aller Kleider, die unsere Kinder und auch Erwachsene tragen.
Die schmutzige Herstellung unserer Kleidung
Viele Menschen, die unsere Kleider produzieren, tun dies unter gesundheitsschädlichen Bedingungen. Sie werden unterdurchschnittlich bezahlt, müssen oft sehr lange arbeiten und unter großem Druck eine hohe Stückzahl von Textilien produzieren, wobei sie mit giftigen Chemikalien in Kontakt kommen.
Insbesondere bei der Stoffverarbeitung, beispielsweise beim Färben, werden Tausende von Chemikalien eingesetzt, die unserer Umwelt und uns Menschen schaden können. Der Plastik-Atlas der Heinrich-Böll-Stiftung (6. Auflage, 2021) in Kooperation mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) informiert: „Die Textilindustrie ist einer der größten industriellen Verschmutzer von Grundwasser, Flüssen und Meeren. Um Kleidung zu behandeln und zu färben, werden zwischen 20.000 und 40.000 verschiedene Chemikalien eingesetzt. […]
Die Folgen sind weitreichend: Viele Arbeitskräfte in der Textilindustrie – etwa 70 Prozent davon weltweit sind Frauen – leiden unter arbeitsbedingten Krankheiten. So konnte eine Verbindung von Formaldehyd und Todesfällen durch Leukämie nachgewiesen werden. Frauen, die in Textilfabriken mit synthetischen Fasern arbeiten, haben ein hohes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Und bei Textilarbeiterinnen in China, die mit diesen Fasern in Berührung kommen, wurde ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten festgestellt“. Laut dem Umweltinstitut München verbleiben etwa 10 Prozent der bei der Produktion eingesetzten Chemikalien in der Kleidung, die wir schließlich auf unserer Haut tragen.
Auch das Wohl der Tiere, von denen das Material für unsere Kleidung stammt, wird selten priorisiert. Für die Produktion von Leder werden Milliarden Tieren geschlachtet.
Genmanipulation und Gesundheitsgefährdung
Beim Anbau von konventioneller Baumwolle werden Insektizide und Pestizide eingesetzt, die der Umwelt und der Gesundheit der Baumwollbäuer*innen schaden. Außerdem wird hauptsächlich genmanipuliertes Saatgut verwendet. Besser sieht es beim Anbau von Bio-Baumwolle aus: Sowohl gentechnisch veränderte Pflanzen als auch chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel sind verboten. Stattdessen wird mit Mist und Kompost gedüngt und die Menschen, die die Bio-Baumwolle anbauen, kommen nicht mit gesundheitsgefährdenden Spritzmitteln in Kontakt, Böden und Umwelt werden geschont.
Künstliche Gewebe wie Acryl, Nylon und Polyester werden aus fossilen Brennstoffen wie Erdöl hergestellt. Sie sind biologisch nicht abbaubar und verschmutzen als Mikroplastik unsere Umwelt, bis sie über die Nahrungskette wiederum auf unseren Tellern landen. Es ist noch wenig bekannt darüber, wie genau sich Mikroplastik auf unsere Gesundheit auswirkt. Doch zum ständigen Kontakt mit Plastik gibt es bereits klare Erkenntnisse. Im Plastik-Atlas stehen deutliche Worte: „Plastikpartikel und die bei der Plastikherstellung verwendeten giftigen Chemikalien finden sich in unserer Atemluft, in unserem Trinkwasser und im Boden. Dies schädigt das Immun- und Reproduktionssystem, Leber und Nieren, und es kann sogar Krebs erzeugen.“
Was kann ich meinem Kind mit gutem Gewissen anziehen?
Ich will mich nicht verrückt machen, aber ich möchte mein Kind gerne mit gutem Gewissen warm und schadstofffrei anziehen. Seine Kleidung soll weder seiner Gesundheit schaden noch die der Menschen, die sie hergestellt hat, noch der Natur oder den Tieren, von denen die Rohstoffe stammen. Und: Ich bin Mama eines kleinen Kindes, ich habe nicht endlos Zeit, bei jedem Kleidungsstück ewig darüber nachzudenken, wie es produziert wurde. Wie kann ich also schnell und zuverlässig Kinderkleidung finden, mit der ich mich gut fühlen kann?
„Unserer Meinung nach ist es grundsätzlich wichtig, dass generell eine größere Wertschätzung für Naturfasern und -textilien entsteht. Naturfasern sind teurer als synthetische Fasern, aber wesentlich nachhaltiger. Außerdem ist es wichtig, dass Sie auf die Ausrüstung schauen, wie wurde gefärbt, was ist da an Chemie drin?“, empfiehlt Elke Hortmeyer, Direktorin für Kommunikation und internationale Beziehungen der Bremer Baumwollbörse.
Das geht am schnellsten, indem wir uns die Textilsiegel ansehen, mit denen die Kleidung ausgezeichnet ist. Inzwischen kaufe ich möglichst nichts mehr, das nicht mindestens mit „Standard 100 by OEKO-Tex“ ausgezeichnet ist. Mehr Informationen über verschiedene Siegel wie GOTS, Blauer Engel und Grüner Knopf gibt es in diesem Artikel.
Dilling: Ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeit und Transparenz
Eines der Unternehmen, das viel Wert darauf legt, seine Kleidung nachhaltig und schadstofffrei zu produzieren, ist das Familienunternehmen „Dilling“ für Bio-Unterwäsche und Naturmode aus Dänemark. Zum Sortiment von Dilling zählen beispielsweise Babybodys, Leggings, Pullover, Strumpfhosen und Boxershorts aus Merinowolle und Baumwolle. Bei der Produktion wird sehr auf das Wohl der Mitarbeiter*innen, der Tiere und den Schutz der Umwelt geachtet. Alle Materialien sind nach den Siegeln Oekotex 100, GOTS und dem noch strengeren Nordischen Umweltzeichen zertifiziert.
Gefärbt werden die Kleider in der unternehmenseigenen Färberei in Dänemark. Dabei wird auf den Einsatz von schädlichen Chemikalien und Schwermetallen verzichtet. Kritische Punkte werden vom Unternehmen transparent kommuniziert. Doch warum gibt sich Dilling so viel Mühe und setzt nicht auf billige Massenware wie so viele andere Unternehmen? Dazu habe ich mit Morten Dilling gesprochen, dem CEO von Dilling.
Geschichte und Entwicklung von Dilling
„Dilling ist ein Familienunternehmen mit einer sehr langen Geschichte. Ich habe es in vierter Generation von meinem Vater übernommen“, berichtet Morten Dilling. „Er hat damals die Färberei gekauft und anschließend viel über den Einsatz von Chemikalien beim Färben von Kleidung gelernt. All diese Chemikalien sind später im Abwasser nachweisbar und belasten unsere Umwelt und somit letztlich uns Menschen. Mein Vater fühlte sich schlecht damit und beschloss, all die schädlichen Chemikalien aus dem Färbeprozess zu verbannen. Heute ist unsere Färberei nach dem sehr strengen Nordischen Umweltzeichen zertifiziert und wir können zu 100 Prozent hinter dem stehen, was wir da tun.
Mein Vater wollte die Färberei unter Kontrolle behalten, er wollte genau wissen, was er da tut. Die Art und Weise, wie wir produzieren, ist teuer. Doch wir haben einen Weg gefunden, unsere Produkte trotzdem zu einem fairen Preis verkaufen zu können. Wir verkaufen unsere Kleidung ausschließlich online direkt an die Endkonsumenten.“
Zum Material und dem Preis
Ich frage Morten Dilling, ob er 30 Euro für einen Babybody teuer findet. „Jede Familie muss für sich entscheiden, was sie sich leisten kann und möchte. Ich denke allerdings, dass 30 Euro für einen Body angemessen sind, wenn man den Aufwand bedenkt, den wir in die nachhaltige Produktion stecken. Außerdem ist Merinowolle ein einzigartiges Material mit fantastischen Eigenschaften. Wenn ein Kind Merinowolle trägt und nachts schwitzt, wird die Wolle das Kind kühlen. Und wenn dem Kind kalt ist, wird die Merinowolle es zuverlässig wärmen. Wenn du mit dem Rad zur Arbeit fährst und dabei schwitzt, wirst du in einem Baumwoll-Shirt den ganzen Tag nass sein. Merinowolle nimmt Feuchtigkeit auf und verhindert, dass du schlecht riechst.
Wir versuchen, einen fairen Preis in der Range unserer Mitbewerber anzusetzen, mit dem wir auch etwas Geld verdienen, das wir wiederum investieren können, um unsere Produktionsprozesse immer weiter zu verbessern. Wer für 10 Euro ein T-Shirt bei einer der bekannten Modeketten kauft, wird kein vergleichbares Produkt bekommen. Und wer sich etwas mit der Modeindustrie beschäftigt, weiß, was das für die Menschen und die Umwelt bedeutet.“
Was ist mit den Tieren?
Zum Thema Tierwohl sagt Morten Dilling: „Es gibt eine Sache, die für mich über allem steht, und das ist Ehrlichkeit. Ich bestehe darauf, dass wir auf unserer Webseite genau beschreiben, wie unsere Produktion abläuft, wie es den Mitarbeitern geht und auch den Tieren. Wir schreiben, dass die Schafe, von denen wir unsere Merinowolle bekommen, eines Tages geschlachtet werden. Aber wir beschreiben auch genau, wie gut es den Tieren bis dahin geht. Unsere Schafe leben in Argentinien. Sie haben riesige Weideflächen. Schmerzhafte Prozeduren wie das Mulesing* sind dort nicht notwendig. Die Schafe können sich viele Jahre lang komplett frei bewegen. Ich denke, sie könnten sich kein besseres Leben wünschen. Es ist kein Vergleich mit der Massenproduktion von Tieren für die Fleischindustrie, die in 90 Tagen gezüchtet und dann geschlachtet werden.“
*Mulesing ist eine qualvolle Verstümmeling der Schafe, bei der zum Schutz vor der Fliegenmadenfraßkrankheit ein Stück Haut vom Hinterteil des Schafes entfernt wird.
Anders sieht es bei der Produktion von Seide aus: „Ich bin definitiv nicht glücklich damit, dass die Raupen für die Herstellung der Seide gekocht werden müssen. Darum überlege ich sogar, diese Produkte aus unserem Sortiment herauszunehmen.“ Selbstverständlich hat Morten Dilling auch die Entwicklung von alternativen Stoffen im Blick, beispielsweise Bambusviskose. Doch einen Einsatz dieses Materials kann er sich nicht vorstellen. „Derzeit ist Bambusviskose sehr populär. Doch um aus Bambus eine weiche Faser zu machen, müssen viele schädliche Chemikalien eingesetzt werden. Das ist nichts für uns. Wir bekommen immer wieder Nachrichten von unseren Kundinnen und Kunden, dass sie viele Jahre mit allergischen Reaktionen auf Kleidung reagiert haben. Dann haben sie die Produkte von Dilling entdeckt und die Allergien haben sich erledigt. Das ist für mich der beste Beweis dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und das ist es, was mich glücklich macht.“
Mein Fazit
Mit jedem Kleidungsstück, das wir kaufen, entscheiden wir darüber, wie wir die Erde, die Tiere und die Menschen, die auf ihr leben, behandeln. Wenn wir die Erde erhalten wollen, müssen wir darauf achten, dass Kleidung so umweltfreundlich wie möglich produziert wird. Seit ich für mein Kind in hochwertige und nachhaltig produzierte Kleidung investiere, ist mir erst richtig bewusst geworden, wie schlecht Fast Fashion wirklich ist. In einem qualitativ hochwertigeren Kleidungsstück fühle ich mich deutlich besser, denn es fühlt sich besser an und ich kann es viel länger tragen, denn es bleibt länger in Form.
Noch nachhaltiger ist es aber natürlich, gar keine neue Kleidung zu kaufen oder nur Second Hand. Zum Glück macht es dank Portalen wie Vinted und eBay Kleinanzeigen auch Spaß, schöne Babyklamotten zweiter Hand zu shoppen. Die braucht man nunmal alle paar Monate in der nächsten Größe. Also entschuldigt mich – ich muss los, das Honorar für diesen Artikel in ein, zwei Frühlings-Outifts für mein Kind verwandeln…
Und vergesst nicht: Mit aempf20 gibt es 20 Prozent auf euren Einkauf bei Dilling!
Quellen
Vor fünf Jahren: Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch eingestürzt | bpb.de
Tierquälerei für Seide: Raupen im Kokon lebendig gekocht (peta.de)
Wie umweltfreundlich ist die Textilindustrie? | Greenpeace
Schadstoffe in der Kleidung: So schützen Sie sich (aok.de)
Tipps zur Vermeidung von Mikroplastik | WWF
Anbau von Baumwolle | Umweltinstitut München
Bio-Baumwolle | Umweltinstitut München
Von der Baumwolle zum T-Shirt | Umweltinstitut München
Kleidung: So macht sie unsere Umwelt kaputt – quarks.de
Mikroplastik: Wie schädlich ist es? | GESUNDNAH AOK Baden-Württemberg
Böll-Stiftung: Plastikatlas – Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff (boell.de)
Bio Unterwäsche und Naturmode aus Dänemark | DILLING Unterwäsche