geschrieben PETA – Bettina Eick
Was macht Glücklichsein aus und was hat unsere Ernährung damit zu tun? Die Wissenschaftlerin für positive Psychologie Sonja Lyubomirsky beschreibt Glück als eine Erfahrung der Freude, Zufriedenheit und des Wohlbefindens, kombiniert mit dem Gefühl, dass das eigene Leben gut, bedeutsam und lohnenswert ist. Mit einer gesunden Ernährung können wir unsere Gesundheit fördern. Ganzheitliche Gesundheit hat aber nicht nur mit unserem eigenen Wohlbefinden zu tun. Denn unsere Ernährungsweise hat Auswirkungen auf andere Lebewesen und die Umwelt, die wiederum uns beeinflusst. Uns geht‘s erst dann richtig gut, wenn es unseren Mitbewohnern und unserem gemeinsamen Zuhause, der Erde, selbst gut geht. Schon Charles Darwin, der Begründer der Evolutionstheorie, hat gesagt: „Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück.“ Haben also Tiere nicht das gleiche Glück verdient, das uns selbst so wichtig ist?
In der Tierwirtschaft gibt es jedenfalls keine glücklichen Tiere. Fleisch, Milch, Eier und andere tierische Produkte bedeuten immer Ausbeutung von Tieren, Quälerei in den Ställen und einen grausamen Tod im Schlachthof. Kälbern werden mit mehreren hundert Grad heißen Stäben die Hornansätze ausgebrannt. Wenige Tage alten Schweinen werden meist ohne Narkose die Ringelschwänze abgeschnitten und die Eckzähne abgeschliffen. Die Tiere werden so an die tierquälerischen Haltungssysteme angepasst. Sie fristen ihr kurzes Dasein dicht an dicht gedrängt auf harten Böden oder ihren eigenen Exkrementen, oft ohne Tageslicht. Während der Transporte zum Schlachthof haben die Tiere furchtbare Angst, trampeln sich oftmals gegenseitig tot oder verletzen sich. Im Schlachthof angekommen, sind Fehlbetäubungen an der Tagesordnung, sodass Rinder, Schweine und Hühner häufig bei vollem Bewusstsein getötet werden.
2 Millionen fühlende Lebewesen getötet
Jeden Tag werden alleine in deutschen Schlachthäusern über 2 Millionen fühlende Lebewesen getötet – und das ohne jegliche Notwendigkeit. Denn für ein gesundes, glückliches Leben mit Genuss und Spaß brauchen wir keinerlei tierischen Produkte. Die weltgrößte Ernährungsgesellschaft, die US-amerikanische Academy of Nutrition and Dietetics (AND), stellt in ihrem Positionspapier fest, dass eine „gut geplante vegane Ernährung gesund, bedarfsdeckend und für alle Phasen des Lebens geeignet ist“. Die riesige Auswahl an pflanzlichen Lebensmitteln hält jede Menge Leckereien bereit, die vollgepackt sind mit Vitaminen, Mineralstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und anderen wichtigen Nährstoffen, die unser Körper braucht, um optimal zu funktionieren. Aus Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Nüssen und Samen lassen sich schmackhafte Gerichte zaubern, die nicht nur uns gut tun, sondern auch Tiere schützen und die Umwelt schonen.
Denn der Konsum tierischer Produkte ist einer der größten Naturzerstörer. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist die Tierwirtschaft mit 14,5 % der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase ein Hauptverursacher des Klimawandels – das ist mehr als der gesamte Verkehrssektor. Die Treibhausgasemissionen entstehen vor allem durch die Methan-Ausscheidungen der Tiere in der Tierhaltung. Aber die Herstellung tierischer Produkte verursacht weitere gravierende Umweltprobleme: Regenwaldrodungen für Futtermittelanbau, immense Wasser- und Ressourcenverschwendung und Verlust der Artenvielfalt durch Lebensraumzerstörung, z. B. in den Weltmeeren. Immer mehr Menschen verstehen, dass der Konsum tierischer Produkte nicht nur Tiere tötet, sondern den gesamten Planeten zerstört, und entscheiden sich deshalb für ein veganes Leben.
Schweine haben ein Ich-Bewusstsein
Wer seinem Hund in die Augen schaut, sieht nicht einfach einen Hund, sondern ein Individuum mit einem eigenen Charakter, Eigenheiten und Vorlieben; ein wundervolles Lebewesen, das Bedürfnisse und Ängste hat und Schmerzen spürt wie wir. Und all das gilt natürlich auch für sogenannte „Nutztiere“. Kühe haben beste Freunde, trauern um verstorbene Familienmitglieder und haben eine enge Bindung zu ihren Kindern. Schweine haben ein Ich-Bewusstsein und erkennen sich selbst im Spiegel. Hühner sprechen mit ihren ungeborenen Kindern und bringen ihnen schon Laute bei, bevor sie aus dem Ei schlüpfen. Wir lieben und sorgen uns um eine Gruppe von Tieren, und eine andere Gruppe beuten wir aus, quälen und töten wir. Diese Einteilung in wertvolles und wertloses Leben hat der Mensch völlig willkürlich nach seinem eigenen Nutzen vorgenommen. Einzelne Individuen werden einzig aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer bestimmten Art diskriminiert, obwohl all diese Tiere gleich sind: Alle fühlen Schmerzen, haben Angst und wollen leben. Diese Form der Diskriminierung nennt man Speziesismus.
Jeder und jede Einzelne kann dazu beitragen
Für ein glückliches Leben mit mehr Bedeutsamkeit sollten wir uns auch damit beschäftigen, welche Auswirkungen unser Handeln auf andere hat. Wir sind alle in einem gesellschaftlichen System aufgewachsen in dem es als „normal“ gilt, dass Tiere für uns ausgebeutet und getötet werden. Zum Glück können wir uns aber verändern und weiterentwickeln, Bestehendes hinterfragen und neue Werte verinnerlichen. Gandhi hat gesagt: „Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt.“ Jeder und jede Einzelne kann dazu beitragen, eine gesündere, mitfühlendere und glücklichere Welt zu erschaffen – ganz einfach und bequem mindestens drei Mal am Tag bei der Wahl des eigenen Essens.
PETAs Vision ist eine Welt ohne Tiernutzung, ohne Tierquälerei und ohne Tiermissbrauch. Eine Welt, in der Tiere weder ausgebeutet noch gequält werden. Eine Welt, in der das Wohl aller Lebewesen und der Schutz unseres Planeten Priorität haben und jeder glücklich sein darf.
Wer Unterstützung auf seiner veganen Reise zu mehr Glück wünscht, kann sich unter https://veganstart.de/ zu PETAs kostenlosem 30-Tage-Veganstart-Programm anmelden.